Strahlmittel-Rezyklierung: Staub & Rückstände wirksam reduzieren
Eine effiziente Strahlmittel-Rezyklierung ist der Schlüssel zu gleichmäßigen Oberflächen, geringeren Kosten und weniger Nacharbeit. Neben der richtigen Maschine entscheiden Absaugung, Siebung, Magnetabscheidung, Feuchtigkeitskontrolle und Überwachung der Medienqualität über die Prozessstabilität.
Warum Rezyklierung so viel bewirkt
- Konstante Körnung: Siebung entfernt Feinstaub und Überkorn, das Strahlbild bleibt reproduzierbar.
- Weniger Verbrauch: Intakte Körner werden zurückgeführt, der Einkauf sinkt.
- Saubere Oberfläche: Abgetragene Partikel & Rost werden zuverlässig abgetrennt – bessere Haftung für nachfolgende Beschichtungen.
- Geringerer Düsenverschleiß: Saubere Medien erhöhen die Standzeit der Düse und Ventile.
Typische Ursachen für Staub & Rückstände
- Unterdimensionierte Absaugung / Filter: Zu geringe Luftleistung oder gesättigte Filterpatronen.
- Feuchte Druckluft / feuchtes Strahlmittel: Agglomerate, Verstopfungen, ungleichmäßiges Strahlbild.
- Fehlende oder ungenaue Siebung: Feinanteil steigt, Sicht und Qualität sinken.
- Keine Magnetabscheidung: Metallische Fremdpartikel bleiben im Kreislauf und verursachen Kratzer.
- Falsche Medienhärte / -geometrie: Übermäßiger Bruch, viel Staub und instabile Rauheitswerte.
Praxis-Setup: So reduzieren Sie Staub systematisch
- Absaugung korrekt auslegen: Luftleistung (m³/h) und Filterfläche passend zur Strahlkabine wählen. Filter differenzdrucküberwacht betreiben, automatische Abreinigung nutzen.
- Siebung integrieren: Vibrations- oder Rotorsiebe halten die Körnung im Zielbereich. Siebwechsel & Reinigung fest einplanen.
- Magnetabscheider einsetzen: Besonders bei mineralischen Medien und Mischkreisläufen – reduziert Kratzer und Bauteilbeschädigungen.
- Feuchte eliminieren: Kältetrockner/Adsorptionstrockner, Wasserabscheider und geeignete Schlauchführung einsetzen; Taupunkt im Blick behalten.
- Medienqualität überwachen: Regelmäßig Sichtprüfung, Körnungsanalyse und Verbrauch je Schicht dokumentieren.
KPIs für Ihren Shopfloor
- Feinanteil (%): Zielwert nach Medienspezifikation; steigende Werte rechtzeitig aussieben.
- Medienverbrauch (kg/h): Abweichungen zeigen Undichtigkeiten, zu hohe Strahldrücke oder fehlende Rezyklierung an.
- Differenzdruck Filter (mbar): Grenzwerte definieren, Filterwechsel anhand Daten planen.
- Oberflächenprofil (µm): Reproduzierbarkeit mit Replica Tape & Thickness Gauge prüfen.
Qualität sichern: Messen & dokumentieren
- Oberflächenprofil: Replikaband & Messgerät für reproduzierbare Werte.
- Reinheit vor der Beschichtung: Staubprüfungen nach ISO 8502-3 (Vergleichstafeln, Anpressrolle, Prüfdatenblätter).
- Salz-/Ionenverunreinigung: Bresle- und CSN-Tests zur Sicherung der Haftung.
- Klimadaten: Temperatur, rF, Taupunkt dokumentieren – Ofenlogger bzw. Klimamessgeräte nutzen.
Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden
- Nur Düse wechseln: Ohne Rezyklierung & Absaugung bleibt das Grundproblem bestehen.
- Zu hoher Druck: Erhöht Bruchrate, Staub und Teileverschleiß – statt Qualität zu verbessern.
- Vernachlässigte Wartung: Filter, Siebe und Abscheider benötigen feste Intervalle.
- Keine Schulung: Konsistente Düsenführung, Abstand und Überlappung sind entscheidend.
Checkliste für Ihren nächsten Audit
- Absaugleistung & Differenzdruck protokolliert?
- Sieb- und Magnetabscheidung im Betrieb, sauber und zugänglich?
- Taupunkt der Druckluft im Sollbereich?
- Medienverbrauch & Feinanteil im Trend überwacht?
- Oberflächenprofil, Staub- und Salztests dokumentiert?
Tipp: Weitere fachliche Hintergründe und Praxisleitfäden finden Sie auf der Website des Herstellers unter elcometer.com.