Tribo-Technologie in der Pulverbeschichtung: Vorteile, Probleme und Lösungen
Die Tribo-Technologie zählt zu den zwei führenden Applikationstechniken in der industriellen Pulverbeschichtung. Anders als bei der bekannten Korona-Aufladung basiert die Tribo-Technologie auf Reibungsladung – das Pulver wird durch ein PTFE-Rohr gefördert und dabei durch Reibung negativ aufgeladen. Das Verfahren ist besonders wartungsarm, emissionsarm und ideal für automatisierte Serienfertigung.
Vorteile der Tribo-Technologie
- Sehr gleichmäßige Schichtdicke
- Keine Hochspannung – erhöhte Sicherheit
- Keine Ionisation der Umgebungsluft – ideal bei empfindlichen Werkstücken
- Geringe Reinigungs- und Wartungsintervalle
- Besonders gut für Thermoset-Pulverlacke geeignet
Typische Einsatzgebiete
Tribo-Applikation wird vorrangig in folgenden Bereichen eingesetzt:
- Automotive (z. B. Felgen, Fahrwerkskomponenten)
- Haushaltsgeräte (Weißware)
- Schaltschränke und Elektrotechnik
- Massenproduktion mit hohem Automatisierungsgrad
Herausforderungen & Probleme
Trotz ihrer Vorteile hat die Tribo-Technologie auch einschränkende Faktoren:
- Materialkompatibilität: Nicht alle Pulver eignen sich – manche Polyestersysteme zeigen schlechte Aufladeeigenschaften.
- Gerade Werkstücke: Komplexe Geometrien führen zu ungleichmäßiger Beschichtung, da sich keine Feldlinien wie bei Korona bilden.
- Schwierige Pulvereinstellung: Die Pulverflussrate muss exakt abgestimmt sein, um konstant gute Ergebnisse zu liefern.
Praxislösungen laut GEMA
Laut GEMA liegt der Schlüssel zum Erfolg in:
- Dem Einsatz tribooptimierter Pulverlacke
- Regelmäßiger Wartung und Kalibrierung der Pulverfördergeräte
- Der richtigen Auswahl von Pistolen- und Düsentechnologie
Zusätzlich empfiehlt sich die Kombination mit einer automatisierten Steuerungseinheit, um Luftmengen, Förderrate und Dosierung exakt anzupassen – eine Stärke der GEMA-Systeme.
Fazit
Die Tribo-Technologie ist ein leistungsfähiges Werkzeug in der Pulverbeschichtung – sofern die Voraussetzungen stimmen. Sie überzeugt durch Wirtschaftlichkeit, Reproduzierbarkeit und niedrige Wartungskosten. Doch für komplexe Bauteile oder universellen Einsatz empfiehlt sich häufig eine Kombination mit Korona-Systemen.